Lerntipps

So lernen Sieger – Die 50 besten Lerntipps

In diesem neusten Buch vom Gedächtnisweltmeister Dr. Gunther Karsten werden 50 Lerntipps aus den Lernbereichen: Forschungserkenntnisse, Mentalfaktoren, Lernmethoden, Gedächtnistechniken & Lernoptimierung behandelt.

Diese 50 Tipps haben sich aus seiner über 15jährigen Erfahrung als Mentalsportler, Redner, Seminarleiter und Gedächtnistrainer heraus- kristallisiert. Zudem haben zahlreiche Lehrer, Dozenten und Professoren dieses Projekt unterstützt bzw. ihr Knowhow aus der Alltagspraxis beigesteuert. Im Buch wird jeder einzelne Lerntipp näher beschrieben und mit neusten wissenschaftlichen Erkenntnissen, Beispielen und Anwendungsmöglichkeiten in der Schule, Uni, Ausbildung und im Beruf erläutert. Zusätzlich kann jeder seinen Lernquotienten (LQ-Wert) bestimmen und so Wege zur eigenen Verbesserung der Lerneffektivität entdecken.

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Buch - So lernen Sieger
Buch – So lernen Sieger – Die 50 besten Lerntipps

1. PQ5R-Methode: Lesen allein reicht nicht

Lesen allein ist zu wenig, um einen umfangreichen und komplexen Text zu verstehen, zu verinnerlichen und auch zu erinnern. Dies erreicht man jedoch durch die gezielte Durchführung von sieben hintereinander erfolgenden Text-Bearbeitungsschritten, die in der Bezeichnung PQ5R zusammengefasst sind.

2. Platz-Lernen applizieren: Lernorte variieren

Das Umfeld des Lernortes trägt zur Speicherung und dem späteren Abrufen des Lernstoffes bei. Insbesondere dann, wenn der Lernort ungewöhnlich, bizarr oder emotionsgeladen ist. Nutze dieses Phänomen, indem Du hin und wieder Deinen üblichen Lernplatz verlässt und Deine Lernaktivität an einen anderen (markanten) Ort verlegst. Dies ist besonders ratsam bei merkintensivem oder wichtigem Lernstoff.

3. Methodisch ordentlich lernen

Insbesondere bei einem umfangreichen Lernstoff verliert man beim Lernen leicht den Überblick, verheddert sich in einem Wust von Einzelinformationen und sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht. Dadurch sinkt die Lerneffizienz und entsteht Frustration. Abhilfe schafft hier das Lernen mit Methodik, Ordnung und Struktur!

4. Nutzung unseres Gehirns als Hochleistungstransformator

Unser Gehirn liebt geradezu konkrete und anschauliche Informationen. Doch Lernstoff ist oft abstrakt und unanschaulich (z.B. Zahlen, Vokabeln, Fachbegriffe, Fremdwörter oder Namen). Deshalb sollten wir jegliche abstrakte Information zu konkreter, anschaulicher Information transformieren (lat. = umwandeln) – wodurch unser Gehirn mitsamt seinem Hauptakteur – dem Gedächtnis – wesentlich effektiver und leistungsfähiger arbeiten kann!

5. Karteikartensystem

Sehr bekannt, doch von vielen verkannt! Dieses effiziente Lernsystem ist für eine dauerhafte Wissensspeicherung fast unumgänglich: Lernstoff (z.B. Vokabeln) auf Karteikarten schreiben, entsprechend dem Lernniveau definieren und in den richtigen Zeitabständen repetieren. Auch wenn der Aufwand am Anfang relativ hoch ist, trägt dieses zur Wiederholung optimale Lernsystem mit der Zeit immer mehr köstliche Früchte des sicheren Wissens!

6. Mit Mnemotechnik zum Lernkünstler

Mnemotechnik oder auch Mnemonik ist der Oberbegriff einer Vielzahl von alten (aber nun wiederentdeckten) Gedächtnistechniken. Diese Techniken nutzen jene Speicherprinzipien gezielt und in erheblichem Maße, die beim normalen Gedächtnisabspeicherungsprozess ganz natürlich, aber nur in geringerem Umfang ablaufen. Der Lernprozess wird dadurch beschleunigt, und abgespeichertes Wissen ist längerfristig abrufbar.

7. Lernplan erstellen

Das Absolvieren einer größeren Lernaufgabe ist wie das Erbauen eines imposanten Gebäudes. Und genauso wie ein Architekt vor dem Baubeginn den Ablauf des Bauvorhabens sehr detailliert plant, solltest auch Du Deine Lernetappen ebenfalls möglichst genau planen, um Dein angestrebtes Lernziel sicher und souverän erreichen zu können.

8. Priming-Effekt: Einstimmen auf den Lernstoff

Voraktiviere Dein Gehirn für den Lernstoff und bereite es so auf das neue Lernthema vor. Dies erreicht man, indem man vorab sein entsprechendes bereits vorhandenes Wissen in Erinnerung ruft und gezielt Fragen formuliert, die für einen von besonderem Interesse sind und deren Beantwortung man sich von der Bearbeitung des Lernstoffs erhofft. Dadurch schaltet das Gehirn in einen aktiven Such- und Aufnahmemodus!

9. Die Loci-Methode der antiken Redner

Die Loci-Methode ist eine bereits im Altertum entwickelte hocheffiziente Lernmethode, die im Industriezeitalter leider nahezu völlig in Vergessenheit geraten ist. Hierbei werden in einem Umfeld Loci-Punkte festgelegt, an denen Informationen in jeglicher Form (Zahlen, Daten, Fakten, Namen etc.) als mentale Bilder verortet werden und so gezielt lückenlos abrufbar sind.

10. Emotion: der EGO-Effekt

Unser Gedächtnis arbeitet sehr effektiv bezüglich jeder Information, die uns selber stark betrifft – dies war evolutionär sinnvoll! Nutze dies: Bringe Dich und Deine Person so oft wie immer möglich direkt in die Lerninformation ein – die Lern- und Erinnerungsleistung steigt dadurch dramatisch!

11. Kontext/Zustands-abhängiges Lernen

Wenn immer wir einen Lernstoff aufnehmen, wird dieser nicht isoliert abgespeichert, sondern stets im Verbund mit den im Lernprozess vorliegenden Gegebenheiten: den Äußeren (Kontext) sowie den inneren (eigener Zustand). Generell ist deshalb die Erinnerungsleistung umso besser, je mehr man das Lernumfeld auf die Prüfungssituation abstimmt.

12. Zeit-Anstrengungs-Axiom

Neben dem effektiven Einsatz von Lerntechniken ist der Lernerfolg von den zwei Faktoren Zeit und Anstrengung abhängig. Damit ist gemeint, dass in der Regel die gelernte Stoffmenge sowohl durch das Verlängern der Gesamtlernzeit als auch durch die Intensivierung des kognitiven Einsatzes (Anstrengung) zunimmt.

13. Serieller Positions-Effekt

Einer der aus der Gedächtnisforschung bekannten klassischen Effekte ist der Serielle Positions-Effekt. Hierunter versteht man, dass bei der Darbietung von mehreren Informationen Über einen gewissen Zeitraum hinweg hauptsächlich die am Anfang sowie am Ende dargebotenen Informationen im Gedächtnis behalten werden. Diese allgemeine Erkenntnis hat weitreichende Konsequenzen für ein effizientes Lernen.

14. Reim-Methode: Mit einem Reim schnell daheim

Reimende Merksätze zum Abspeichern von Information stellen im Grunde akustische Eselsbrücken dar. Wir nutzen dabei unser auditives Gedächtnis sowie unser hervorragendes Empfinden für Musik, Rhythmus und Sprachmelodie.

15. Selbsterkenntnis statt Lerntypen-Wahn

Seit Jahrzehnten wird immer wieder darauf hingewiesen, dass sich die Menschen in der Art und Weise, wie sie Informationen am besten aufnehmen und verarbeiten, unterscheiden. Neuere Studien zeigen jedoch keine wissenschaftliche Grundlage für dieses Lerntypen-Modell. Vielmehr sollte jeder sein eigenes Lernen tiefgehend analysieren, um dadurch für sich geeignete Lernmethoden herauszufinden, kognitive Stärken aufzuspüren und gezielt den eigenen Lernprozess daraufhin abzustimmen.

16. Bestimme Deinen Sprachen-Lerntyp!

Für das Lernen von Sprachen ist es sehr wichtig zu wissen, zu welchem der zwei nahezu gegensätzlichen Sprachen-Lerntypen man mehr tendiert. Bist Du eher der audiomatische oder logokognitive Sprachenlerntyp? Diese Erkenntnis wird für Deinen Erfolg beim Erlernen einer Fremdsprache auschlaggebend sein und ist ganz schnell durch fünf einfache Fragen zu bestimmen.

17. Logik beim Lernen hilft – ist doch logisch – Logomonik!

Lernstoff, den man verstanden hat oder dessen Logik man erkannt hat, bleibt in der Regel sehr lang im Gedächtnis. Zudem macht dieses „Verstehen“ Spaß. Versuche somit immer logische Zusammenhänge zu erkennen. Und wenn Logik beim Lernstoff naturgemäß nicht vorliegt – wie zum Beispiel bei Namen oder Vokabeln – so nutze die elegante Pseudo-Logik-Technik!

18. Akronyme: Ideale Lern-Aktenkoffer

Akronyme (oder auch Initialwörter) sind Kombinationswörter, die aus den Anfangsbuchstaben mehrerer Wörter zusammengesetzt sind. Beispiele sind NATO oder PISA. Man kann sie aber auch als Lern-Aktenkoffer sehen, die alle wichtigen Informationen eines Sachverhaltes beinhalten. Weiß man z.B. wofür das Akronym LASER steht, kennt man schon dessen Funktionsweise. Somit sollte man beim Lernen immer versuchen das Wissen kompakt zu einem Akronym zu verstauen!

19. Zeigarnik-Effekt

Unter diesem wissenschaftlich belegten Effekt versteht man das Phänomen, dass etwas noch nicht Abgeschlossenes länger und besser in Erinnerung bleibt. Diesen Effekt kann man beim Lernen nutzen, indem man noch Unklarheiten/Auflösungen/Fragen für einige Zeit (Stunden oder Tage) offen lässt, bevor man sie abklärt. Das Gehirn bekommt dadurch die Chance, im Unterbewusstsein daran weiter zu arbeiten, selber Lösungen zu finden und es fester abzuspeichern.

20. Mit dem Master-System Zahlen meistern

Zahlen kommen in unserem Leben und bei fast jedem Lernstoff ohne Unterlass und in vielfätiger Form vor: z. B. als Geschichtsdaten, wissenschaftliche Größen, Mengenangaben, Paragraphennummern oder Wirtschaftskenndaten. Mit dem ca. 350 Jahre alten Master-System kann man all diese abstrakten und trockenen Zahlendaten für das Gedächtnis verdaubar machen und leichter, schneller und nachhaltiger abspeichern!

21. Lernkunst mit der Mind-Mapping-Methode

Die Mind-Mapping-Methode ist eine graphische Lernmethode, bei der wichtige Schlüsselbegriffe nach bestimmten Regeln auf Papier gebracht werden. Sie hat zwei Hauptvorteile: Erstens werden die Informationen vom Gehirn bei der Erstellung der Mind-Map eingehend prozessiert, und zweitens wird unser hervorragendes visuell-räumliches Gedächtnis sowie Bildergedächtnis genutzt. Ein tieferes Verständnis und eine gute Abrufbarkeit des Lernstoffes sind das Ergebnis!

22. Interferenz-Phänomen beim Lernen

Im Bereich des Lernens ist mit dem Begriff „Interferenz“ gemeint, dass zwei Lerninformationen sich beim Abspeicherungsprozess gegenseitig behindern können. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn sie sehr ähnlich zueinander sind und mit geringem zeitlichem Abstand gelernt werden. Aufgrund dieser gegenseitigen Stärung beim Lernvorgang ist es sehr bedeutsam, immer möglichst interferenzfrei zu lernen.

23. Mit Assoziation zum Wissens-Ass

Jeder von uns weiß bereits unglaublich viel (so dass auch der beste Computer neidisch wäre, wenn er Gefühle hätte)! Nutzt man dieses Wissen, indem man jegliche neue Information in möglichst vielfältiger Form mit im Langzeitgedächtnis gespeicherten Daten assoziiert, steigt dadurch die Erinnerungsleistung drastisch. Und dabei zählt jede Assoziation zur Abspeicherung, egal wie „sinnvoll“ oder „sinnlos“ sie ist.

24. Schlafhygiene – oder „Mach‘ die Nacht nicht zum Tag!“

Wie auch ein Muskel nach hartem Training benötigt das Gehirn eine „Auszeit“. Diese holt es sich in natürlicher Weise durch den Schlaf. Eine drastische und regelmäßige Reduktion der Schlafdauer mindert die Leistungsfähigkeit nicht nur unseres Körper und unseres Immunsystems, sondern auch unserer grauen Zellen!

25. Win-win-Situation: Beim Lehren lernen wir

Oft denkt man, dass man den Lernstoff bereits beherrscht und stellt erst verblüfft (und oft mit bitteren Folgen) in der Prüfung fest, dass dem keineswegs so ist. Folgende Lösung gibt es aber: Versuche, den von Dir gelernten Wissensstoff einem anderen zu vermitteln, dann erkennst Du Deine Lücken und Schwächen viel eher!

26. Besser Lesen: Mit Training & Gangschaltung

Lesen können zum Glück die meisten, denn für unsere Wissenserweiterung ist das Lesen nahezu unabdingbar. Doch viele bleiben bei ihrer in früher Kindheit erlernten Lesestrategie (und damit Lesegeschwindigkeit) stehen. Dabei kann fast jeder mit effizienteren Lesetechniken, der Beachtung von Leseregeln und gezieltem Training den Prozess des Lesens deutlich effektiver gestalten!

27. Emotionen: Der Lern-Katalysator

Emotionen sind für das Lernen von immenser Bedeutung, wobei sie quasi wie ein Katalysator unsere Lernprozesse stark beschleunigen können. Dabei sollte man einerseits auf den eigenen emotionalen Zustand während des Lernens und andererseits auf eine emotionale Beladung des Lernstoffes achten!

28. Wiederholen ist die Mutter des Studierens

Wiederholung liebt unser Gedächtnis – aber nur wenn es richtig gemacht wird. Ein stupides, unbewusstes Wiederholen ist wirkungslos! Effektives Wiederholen zeichnet sich z.B. durch vorausgehende Abrufaktivitäten, bewusste erneute Abspeicherung, gleichzeitige Informationsprossessierung sowie sinnvolle Wiederholungs-Zeitabstände aus.

29. Verteiltes Lernen ist besser als massiertes Lernen

Viele machen den Fehler, in einer geballten „Hau-Ruck-Aktion“ den Lernstoff noch kurz vor der Prüfung rein zu pauken. Dabei ist wissenschaftlich erwiesen, dass Über einen längeren Zeitraum verteilte, kürzere Lerneinheiten die Erinnerungsdauer erhöhen und letztlich zu einer Zeitersparnis beim Lernen führen.

30. Neu und markant: der Lern-Garant

Bekanntes, Normales, Monotones oder Altbackenes ist für unser Gehirn uninteressant und langweilig. Wie unser gesamtes sensorisches System wird auch unser Gehirn insbesondere durch neue Reize aktiviert. Garantiere Dir somit besseres Lernen, indem Du Neuheit, Ungewöhnlichkeiten und besonders markante Aspekte in Deinen Lernstoff integrierst bzw. darin zu erkennen versuchst.

31. Dokumentiere Dein Wissensniveau

Es kostet viel Aufwand und Zeit, sich in ein Gebiet einzuarbeiten und dadurch ein gewisses Wissensniveau zu erreichen – danach beginnt unweigerlich das Vergessen. Schreibe somit die Essenz Deiner Kenntnisse auf dem Höhepunkt Deines Wissens für Dich nachvollziehbar auf. Dies ermöglicht Dir, Dich später schnell wieder auf dieses hohe Wissensniveau katapultieren zu können!

32. Akrostische Methode

Diese antike Mnemotechnik nutzt das verbale Gedächtnis, indem man die Anfangsbuchstaben der einzuprägenden Information zur Erstellung eines Merksatzes verwendet. Erinnert man sich an die einzelnen Wörter des Merksatzes, so geben diese durch den Anfangsbuchstaben Hinweise auf die kodierte Information. Dadurch ist Lernstoff leicht lückenlos und – sofern erforderlich – auch in der richtigen Reihenfolge abrufbar.

33. Mit Marker-Methode zum Merker

Das Markieren von wichtigen Stellen in Lerntexten macht Sinn: Dadurch wird das Wiederholen erleichtert, und der Entscheidungsprozess, was wirklich wichtig ist und somit markiert werden sollte, hilft dem Verständnis und der Erinnerungsleistung. Doch hier gilt: Weniger ist mehr! (Denn bei einem fast vollständig angemalten Text verpufft der positive Effekt auf den Lernerfolg!)

34. Mit der Gruppier-Methode zum Lern-Groupie

Gruppiere den Lernstoff beim Lernen! Das sogenannte „Schubladen-Denken“ ist beim Einprägen tatsächlich erwünscht. Der vom Gehirn zu leistende Beurteilungsprozess, wie Informationen eingeteilt und strukturiert werden können oder wohin sie einzugruppieren sind, unterstützt dabei die nachhaltige Abspeicherung!

35. Lokalisation: Lernen auf dem Lokus

Unser Gehirn hat Über Jahrmillionen seine Fähigkeit optimiert, sicher abzuspeichern, wo sich jene Objekte oder Gegebenheiten in einem räumlichen Areal exakt befinden, die für unser Überleben relevant sind. Dieses geniale Grundsystem der Abspeicherung von Wissen an Orten bildet einen phänomenalen Speicherfaktor für das Lernen.

36. Suche Dir ein gutes Lernteam

Suche Dir die richtigen Leute zum gelegentlichen bis regelmäßigen Lernen in der Gruppe. Gemeinsames Lernen macht nicht nur mehr Spaß, sondern fördert auch die Motivation, bringt deutlicher eigene Schwächen (und Stärken) zutage und eröffnet Dir neue Perspektiven auf den Lernstoff.

37. Eselsbrücken oder Expertenbrücken?!

Die allgemein bekannte Bezeichnung „Eselsbrücke“ ist der Oberbegriff für alle Arten von Merkhilfen, die die vernetzende Arbeitsweise des Gedächtnisses nutzen und auf scheinbar umständliche Weise bei der Informationsspeicherung helfen sollen. Da das Wissen durch Eselsbrücken jedoch sicher und dauerhaft abgespeichert wird, wähle ich lieber das Wort „Expertenbrücke“.

38. Überwinde den Flaschenhals des Lernens mit Chunking

Das Kurzeit-Gedächtnis – gleichzeitig unser Arbeitsgedächtnis – hat nur eine erschreckend kleine Speicherkapazität von ca. 7 Chunks (Informationseinheiten) und stellt den Flaschenhals für das Lernen neuer Informationen dar. Man kann es aber quasi „Austricksen“: Setze stets beim Lernen Dein bereits im Langzeitgedächtnis vorhandenes Wissen ein, um die „Lernhappen“ zu vergrößern und dadurch den Lernprozess zu beschleunigen, zu verbessern und zu vereinfachen.

39. Hakenwort-Methode: Wissen kann (k)einen Haken haben

Hakenwörter sind Wörter, die man sich im Vorfeld des Lernens in einer festen Reihenfolge eingeprägt hat. Diese Hakenwörter kann man dann für das Lernen nutzen, indem man Informationen daran assoziativ und kreativ als Mentalbilder ablegt. Durch mentales Abschreiten der Hakenwörter kann man dadurch die dort abgespeicherte Information aus dem Gedächtnis sicher, lückenlos und schnell wieder abrufen.

40. Text-Lern-Methode

Unser Gedächtnis ist für das wortwörtliche Lernen nicht ausgelegt. Es speichert viel lieber die eigentliche Aussage eines Textes. Trotzdem gibt es nützliche Ratschläge zum Auswendiglernen, durch die jeder auch längere Textpassagen – so wie Schauspieler oder Redner – sicher im Kopf behalten und wiedergeben kann.

41. Schlüsselwort-Methode: Vokabeln – ein Kinderspiel

Vokabeln, Fremdwörter und Fachwörter stellen für den Lernenden häufig nur eine willkürliche Abfolge von Buchstaben dar, weshalb eine solche Information sehr abstrakt und somit schlecht vom Gedächtnis zu speichern ist. Aber die Nutzung eines uns bekannten Wortes, welches dem neuen Wort klanglich Ähnlich ist, stellt quasi den Lernschlüssel zur Erweiterung unseres Wissensschatzes dar.

42. Nutze Deine Visualisationskraft

Viele lernen nur abstrakt und verbal. Doch alle Menschen haben die phänomenale Fähigkeit der Visualisierung. Dieses Visualisationsvermögen befähigt jeden im Geiste, quasi vor dem „Inneren Auge“ Bilder zu erstellen. Diese immense Leistung des menschlichen Gehirns sollte man ausgiebig nutzen, um den Lernstoff abzuspeichern, Probleme anschaulich zu machen und mit Ideen im Geiste zu hantieren – schon Albert Einstein tat dieses regelmäßig!

43. Yerkes-Dodson-Gesetz: Entspannte Anspannung ist optimal

Ein optimaler Zustand für das Lernen und die Prüfung ist der Erregungszustand in der Mitte von Entspannung und Anspannung. Schon vor 100 Jahren wurde wissenschaftlich nachgewiesen, dass die Leistungsfähigkeit optimal ist, wenn man ein Erregungsniveau aufweist, welches nicht zu gering und nicht zu hoch ist – somit am besten im mittleren Bereich liegt.

44. Grafik-Diagramm-Schaubild-Methode

Viele Lerninformationen sind sehr knifflig, komplex oder kompliziert. Unsere Sprache ist zwar häufig auch in diesen Fällen zu einer Beschreibung fähig, doch macht die Linearität der Sprache das Verstehen für einen Lernenden schwierig. Eine passende visuelle Darstellung des Sachverhaltes dagegen verhilft unserem Gehirn, mehrere Aspekte gleichzeitig zu sehen und damit die Zusammenhänge „einzusehen“.

45. Verknüpfungs-Story-Methode

Sich möglichst vollständig an mehrere einzelne Informationen zu erinnern, ist für unser Gedächtnis schwer, da es für jede Information von Neuem die Suche in unseren „grauen Zellen“ durchführen muss. Wenn man jedoch die einzelnen zu lernenden Informationen miteinander assoziativ verknüpft und dabei evtl. daraus noch eine gut vorstellbare (emotionsgeladene) Story entwickelt, so wird die Erinnerungsleistung drastisch verbessert.

46. Fantastisch lernen mit Fantasie

Eine unserer größten mentalen Fähigkeiten ist die Fantasie. Warum setzen wir sie so selten beim Lernen ein und begnögen uns mit dem Pauken der trockenen Fakten, Daten, Gesetze oder Zusammenfassungen? Reichere den Lernstoff mit dem ungeheuren Schatz Deiner Fantasie an und mache damit Dein Lernen zum fantastischen Erlebnis!

47. Nutze den Schlaf zum Lernen

Während bestimmter Schlafphasen wird die relevanteste Information des Tages verarbeitet und gespeichert, was auch als „Wissenskonsolidierung“ bezeichnet wird. Deshalb sollte man das Wichtigste des Lernstoffs nochmal einige Minuten vor dem Einschlafen wiederholen!

48. Analogien-Methode: Geist lenken, in Analogien denken

Zu lernende Sachverhalte können manchmal aufgrund der Komplexität sehr schwer zu verstehen sein. Selbst ein hoher Lernaufwand führt dann oft nicht zu dem gewünschten Verständnis. Insbesondere in diesen Fällen kann das Auffinden von Analogien (zur Nutzung der bereits vorhandenen Einsicht in einen prinzipiell Ähnlichen Sachverhalt) Äußerst hilfreich sein.

49. Potenzgesetz des Lernens/Vergessens

Die Prozesse des Lernens und Vergessens laufen zeitlich nicht linear, sondern in der Regel nach einer Potenzfunktion ab. Das heißt, man lernt und vergisst anfangs schneller und später immer langsamer. Nutze dieses Potenzgesetz, um effizienter und effektiver zu Lernen und weniger Zeit zu vergeuden!

50. Besser Vor-Lernen als Nach-Hilfe!

Weit Über 90% der Lernenden „hinken“ dem Lernstoff hinterher, denn sie „folgen“ nur dem Üblichen Lernablauf in der Schule, Ausbildung, Uni etc. Doch viel sinnvoller ist ein gezieltes Vor-Lernen, also das eigenständige Bearbeiten des zukünftigen Lernstoffes. Dadurch ist man nicht mehr der „dumme“ Lernende, sondern ein (fast) ebenbürtiger Gesprächspartner des Unterrichtenden. Das hebt den Spaßeffekt des Lernens und führt zu einer immens effektiven unmittelbaren Verarbeitung des dargebotenen Lernstoffes im Unterricht.